Dienstag 23.10.2007 18.00 Uhr Karten 5,-/3,- Euro Vorverkauf 4,- Euro |
Film Eruv - The Wire Deutschland, USA 2005; R: Kai Wiesinger; OmU
Kai Wiesinger ("14 Tage lebenslänglich") wechselte für seine Projektidee "Eruv" hinter die Kamera und porträtierte das Leben der orthodox-jüdischen Gemeinde im US-Städtchen Teaneck. Dort lebt man mit einem "Eruv", einem Draht, der in Höhe von Telefonleitungen Wohngebiete umschließt und eine Mauer symbolisiert. Damit werden Wohngebiete zu Privatgelände erklärt, auf dem orthodoxen Juden am Sabbat Tätigkeiten erlaubt sind, die ihnen auf öffentlichen Plätzen untersagt sind. Ein spannender, mitunter bizarrer Ausflug in eine fremdartige Welt mitten im modernen Amerika.
Um das Leben am Schabbat einfacher und angenehmer zu gestalten, wurde vor rund 2.500 Jahren der ERUV erfunden, ein Draht, der um eine beliebige Anzahl von Straßen und Häusern gespannt wird und so eine Art unsichtbaren Zaun darstellt, welcher das gesamte umspannte Gebiet als ein einziges Grundstück erscheinen läßt. Innerhalb des Drahtes ist es nun erlaubt, z.B. mit dem Kinderwagen die Synagoge zu erreichen.
Oft werden keine neuen Pfähle für den Draht aufgestellt, sondern schon vorhandene überirdische Telefonleitungen mit dem eigenen Draht verbunden, und so werden diese Leitungen Teil des ERUV. Es gibt somit plötzlich ein Innerhalb und ein Außerhalb des ERUV. Wenn man daran glaubt. Tatsächlich handelt es sich ja um die bereits vorhandene Telefonleitung, die nicht verändert wurde, nur integriert und umbenannt.
Der Telefondraht, der Menschen verbinden sollte, beginnt, sie zu trennen.
Mit Unterstützung der Arranque Filmproduktion GmbH Stab:
Quelle: Arranque Filmproduktion GmbH
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