Montag 29.10.2007 19.00 Uhr Karten 5,50 Euro |
Spielfilm Kalmans Geheimnis Niederlande, Belgien, USA 1998; Regie: Jeroen Krabbé
Der Film entführt in die Welt der chassidischen Juden im Antwerpen der 70er Jahre. Für die junge jüdische Philosophie-Studentin Chaja sind die religiösen Vorstellungen und der Lebensstil ihrer orthodoxen Glaubensgenossen Neuland. Doch der Job als Kindermädchen bei der chassidischen Familie Kalman lässt sie mehr über ihre eigene jüdische Identität nachdenken.
Krabbés Film ist gleichzeitig ein Stück Holocaust-Bewältigung und zwar in Gestalt von Chajas Eltern. Beide haben das Konzentrationslager überlebt, aber immer noch Schwierigkeiten, die Greuel zu verarbeiten. Eine alte Geschichte um zwei Koffer lässt alles noch einmal hochkommen: So ist Chaja zwischen drei Welten gefangen. Ihrem freien Studentenleben, den in der Tradition erstarrten orthodoxen Juden und ihren an der grausamen Vergangenheit darbenden Eltern.
Diese Themenkomplexe hält Krabbé durch seine unaufdringliche Regie hervorragend zusammen. Gleichzeitig bezieht der Film seine zusätzliche Stärke durch das akzentuierte, präzise Spiel der Darsteller. Krabbé gibt ihnen den Raum, den sie brauchen, um die Figuren mit Leben zu füllen. Ferner besitzt der Film eine seltsame Ambivalenz zwischen Traurigkeit und Hoffnung. So gibt ein altes jiddisches Sprichwort ganz gut die Stimmung des Filmes wieder: Lachen kommt von selbst - weinen auch.
|
||