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2011:
Das Buch
von Zwi Kanar

Jiddische Musik- und Theaterwoche 2011 in Dresden

Dienstag 21. 9. 2010 20:00 Uhr

Schauburg - Filmtheater

Eintritt 6 / 5 Euro

Spielfilm  

Jud Süß

R: Veit Harlan, D 1940; Mit Einführung und anschließender Diskussion

Der antisemitische Spielfilm Jud Süß wurde 1939 von Joseph Goebbels persönlich in Auftrag gegeben und dessen Produktion von ihm überwacht. Das Drehbuch basiert frei auf der gleichnamigen Novelle von Wilhelm Hauff (1827), verfälscht den Stoff allerdings zu rassistischem Propagandamaterial. Die Handlung beruht nur scheinbar auf historischen Tatsachen, nämlich der Geschichte Joseph Süß Oppenheimers (1692-1738). Der jüdische Finanzberater des Herzogs von Württemberg stieg zunächst an dessen Hof auf, nach dem Tod seines Gönners geriet er jedoch in Verruf und wurde hingerichtet. In der Filmversion wird die Figur Oppenheimers zur Verkörperung aller antisemitischen Stereotype wie Habgier, Hinterlist und Feigheit stilisiert. Der Film war ein großer Publikumserfolg, der die antisemitische Propaganda der Nationalsozialisten mit Unterhaltungswert vermittelte. Für die gesamte SS und Polizei wurde er zum Pflichtprogramm erklärt, ebenso wie für die nicht jüdische Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten im Osten, um diesen die Notwendigkeit der fortlaufenden Deportationen von Juden zu vergegenwärtigen. Veit Harlan musste sich nach dem Krieg wiederholt vor Gericht für seine Propagandafilme verantworten, wurde jedoch letztlich von allen Anklagepunkten freigesprochen und konnte weiterhin als Regisseur arbeiten. Die Vorführung des Films ist heute in Deutschland nur mit begleitendem Kommentar und unter weiteren Auflagen gestattet.

Bild: Szenebild
Copyright: Friedrich-Wilhelm-Murnau Stiftung

 

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