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2011:
Das Buch
von Zwi Kanar

Jiddische Musik- und Theaterwoche 2011 in Dresden

Sonntag 23. 10. 2011 19:00 Uhr

Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde

Eintritt 16 / 12 €

VVK 14 / 10 €

Eröffnungskonzert  

Don't look back

Avitall Gerstetter, Christian Lohr & Ernst Ströer (D)

Nach guter Tradition eröffnen wir unser Festival-Jubiläum mit einem Glas Sekt und Orangenkuchen – seien Sie herzlich willkommen!

Avitall Gerstetter ist die erste jüdische Kantorin in Deutschland. Ihr unvergleichlich warmes Timbre hört man regelmäßig in Berlin in den Synagogen an der Oranienburger Straße und am Hüttenweg. Weniger ein synagogal-getragenes, sondern vielmehr ein lebensfroh-energiegeladenes Konzert mit traditionellen Liedern und Eigenkompositionen in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache verspricht Avitall mit ihren Begleitern: Christian Lohr (Klavier) ist u.a. als Produzent für Gianna Nannini, Helmut Hattler und Udo Jürgens bekannt, Ernst Ströer (Percussion) produziert und arrangierte u.a. für Udo Lindenberg, Marianne Rosenberg; seit 1989 gehört er Klaus Doldingers legendärer Band Passport an.

Die 1972 geborene Avitall Gerstetter wuchs in einer traditionell jüdischen Familie in West-Berlin auf. Nach dem Abitur studierte sie in Jerusalem an einer Jeschiwa, einer Talmud-Hochschule, die häufig nur Männern vorbehalten sind. Es folgte eine Ausbildung an der Hochschule der Künste in Berlin mit dem Hauptfach Gesang bei Herrn Professor R. Riemer. Neben dem Unterricht in den Fächern Klavier, Klarinette und Tanz studierte sie Englische Sprache an der Technischen Universität Berlin. Avitall gab bereits Konzerte in Deutschland, England, Italien und in den USA.

Von Oberkantor Estrongo Nachama in Berlin wurde Avitall ermutigt, Kantorin zu werden. Im Dezember 2001 hat sie ihre Ausbildung zur Kantorin in New York abgeschlossen. Im Jahr 2000 gab sie ihre erste CD Die jüdische Stimme heraus, 2003 folgte ihre zweite CD Avitall in Concert mit liturgischen Gesängen und jiddischen Liedern. Ihre dritte CD We will remember them (2008), die sie mit dem Sting-Gitarristen Dominic Miller eingespielt hat, ist den über sechs Millionen Kindern, Frauen und Männern gewidmet, die in der Schoa ermordet wurden. Der Erlös aus dieser CD kommt Projekten gegen Antisemitismus zu Gute, die CD Avitall live erscheint dieses Jahr.

Avitall vertritt ein liberales Judentum.Neben ihrer Arbeit in der Gemeinde tritt sie als Sängerin auf, erteilt Religionsunterricht und setzt sich mit verschiedenen Projekten für den interreligiösen Dialog ein. Zurzeit engagiert sie sich für ein Mehr-Religionen-Haus in Berlin, in dem Jugendliche unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen miteinander wohnen, lernen und beten sollen. „Ich wünsche mir, dass Juden ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind und wir nicht mehr darüber diskutieren, ob man Christ, Jude oder Muslim ist. Wir sind einfach Menschen.“

Elisa Klapheck (Jüdisches Berlin) beschrieb Avitall Gerstetter einmal als die "kleine Frau mit der Riesenmähne und der gewaltigen Sopranstimme". Avitall Gerstetter kann nicht nur singen: Ihre Haare leuchten, ihr Lachen ist ansteckend wie das eines Kindes. Nach ihrer Mitwirkung an mehreren Veranstaltungen des Evangelischen Kirchentages in Dresden 2011 wird sie nun im Oktober zum ersten Mal ein eigenes Konzert in Dresden geben.

Rudy Redl (Klavier) ist einer der wenigen Pianisten, die den virtuosen Klavierstil der 20er- und 30er-Jahre beherrschen - und darum klingt Swing-Jazz von Rudy Redl ganz besonders echt. Stride Piano ist ein Solo-Klavierstil aus der Frühzeit des Jazz. Er wurde um 1920 als Harlem Stride Piano in Harlem kreiert und zum vorherrschenden Stil des Swing weiterentwickelt. Beim Stride-Piano übernimmt die linke Hand die Funktion der ganzen Rhythmusgruppe, indem im Wechsel Oktaven oder Dezimen in der tiefen und Akkorde in der Mittellage angeschlagen werden, während die rechte Hand darüber die Melodie spielt bzw. improvisiert. Rudy Redl hat für Kinofilme z. B. Marmor, Stein und Eisen, Falling Rocks geschrieben. Er hat für ARD, ZDF, arte, RTL und Pro7 gearbeitet und live und im Studio für Falco, Peter Herbolzheimer, Gitte Haenning, Joy Fleming, Meat Loaf, Steve Winwood, Wencke Myrhe, Judy Winter komponiert, arrangiert, produziert und gespielt. In den USA hat er 3 Preise für Filmmusik erhalten.

Der Schlagzeuger, Komponist und Toningenieur Emanuel Hauptmann spielte und spielt in den verschiedensten Jazz-Band-Settings, auf Festivals, produziert Konzert-Lesungen, er spielte aber auch in klassischen Ensembles. Sei Berliner MPM-Studio produzierte bisher u.a. für die Portishead, Eric Woolfsons Allan Parson Project (Musical POE), SIDO, Comedian Harmonists, Ike Turner u.v.a.m. Haptmann gründete die Jazz-Quintetts "Local Time" und "Blowfish", mit denen er in vielen fruchtbaren Projekten mit Künstlern wie Katherina Thalbach, Armin Rohde zusammenarbeitet.

A. Gerstetter über Musik: "Musik und gerade Gesang, ja Kantorengesang, kann eine Ebene erreichen, die nicht mehr greifbar und in höheren Sphären gelegen ist. Dorthin wollen wir Kantoren die Beter tragen. Wir wollen ihnen den Weg zu Gott zeigen" (TAZ)

 

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