Mittwoch 21. 10. 2009 19:30 Uhr Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Eintritt frei |
Podiumsgespräch Wendepunkte - Juden und Jüdische Gemeinden in der DDR Podiumsdiskussion mit Heinz-Joachim Aris, Dr. Hermann Simon, Prof. Julius Schoeps (angefragt) und Dr. Nora Goldenbogen. Moderation: Wolfram Nagel (freier Rundfunkjournalist) Es war merkwürdig: Im Rundfunk der DDR wurden regelmäßig Shabatfeiern ausgestrahlt, ein Radiogottesdienst, wie man ihn sonst nur von den Kirchen kennt. Als die Berliner Sängerin Lin Jaldati bei Amiga ihre Jiddischen Lieder über Rabbi Elimelech oder Mordechaj Gebirtigs "Es brennt" herausbrachte oder der Leipziger Synagogalchor seine Konzerte gab, war das für viele DDR-Bürger die erste und häufig genug die einzige Begegnung mit Juden, jüdischem Leben und jüdischer Kultur in ihrem eigenen Alltag. Immer kleiner waren die jüdischen Gemeinden geworden. Nachwuchs gab es kaum. Die Entwicklung der jüdischen Gemeinden im Osten Deutschlands seit 1945 hatte ganz unterschiedliche Phasen, auch hoffnungsvolle Anfänge und dramatische Wendungen. Die in der DDR gebliebenen Gemeindemitglieder allerdings gingen ganz normal ihrem Beruf nach, engagierten sich mehr oder weniger für das Land, in dem sie lebten und feierten in fast familiärer Gemeinschaft Chanukka, Pessach oder Rosch Haschana. Der Herbst '89 brachte auch für das jüdische Leben in der DDR eine entscheidende Wende, durch Reise- und Meinungsfreiheit, vor allem aber durch die Zuwanderung aus der Sowjetunion. |
||