Berlin. Für ihren Einsatz gegen Gewalt und Antisemitismus haben am Donnerstag zwei Projekte aus Ostdeutschland den Regine-Hildebrandt-Preis erhalten. Der neue SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel überreichte die mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Auszeichnung im Berliner Willy-Brandt-Haus. Sie ging zu gleichen Teilen an das Rocktheater Dresden für das Projekt „Jiddische Musik- und Theaterwoche – Begegnungen mit dem Jüdischen Leben“ und die Initiativgruppe gegen Gewalt und Rassismus „Mixed Pickels“ in Velten (Oberhavel).
Die freie Theatergruppe aus Dresden organisiert das Festival seit 1996 gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde und „verbindet damit die Erinnerung an die vernichtete Kultur des osteuropäischen Judentums mit der Präsentation von Musik- und Theaterproduktionen“, hieß es in der Begründung.
Die Veltener Initiativgruppe setzt sich seit 16 Jahren bei der Aktionswoche „Mixed Pickels“ mit den Themen Gewalt und Rassismus auseinander. Die Angebote – Ausflüge, Sport, Theater, Kino oder Zirkus – richten sich an Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und Religion. Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske (SPD) würdigte in einer vorab verbreiteten Mitteilung das Engagement der Initiative für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen.
Der Regine-Hildebrandt-Preis wird seit sieben Jahren für ehrenamtliches Engagement in Ostdeutschland vergeben und ist nach der gleichnamigen am 26. November 2001 gestorbenen brandenburgischen Sozialministerin (1941-2001) benannt. Durch ihren lautstarken und unverwechselbaren Einsatz für andere wurde Hildebrandt auch die „Mutter Courage des Ostens“ genannt.
DNN-Online/ dpa 27.11.2009