8. Jiddische Musik- und Theaterwoche feierlich eröffnet / Ausstellung von Michail Schnittmann in der Synagoge
“Seit dem 13. September 2004, dem Einzug der Rechten in den Sächsischen Landtag, ist die Jiddische Woche so unverzichtbar wie noch nie.”
Klare Worte, die Stadträtin Andrea Rump (PDS) zur feierlichen Eröffnung der 8. Jiddischen Musik- und Theaterwoche am Sonnabend in der Synagoge spricht. Und dennoch: “Ich glaube an die Wunder dieser Welt”, sagt die Schauspielerin mit eindringlichen Worten.
Erst vor wenigen Tagen habe ihr ein Freund von einer Begegnung in Schweden erzählt. Dieser habe einen alten Mann getroffen, der jiddisch sprach. Wie er denn diese Sprache nutze, habe der Freund den alten Mann gefragt. Er habe geantwortet: “Ich nutze die Sprache nicht, denn es ist die Sprache der Toten.”
Nein, tot sei sie nicht, die Sprache und schon gar nicht die Kultur. “Ich schreibe mich ins Nichts, es wird mich ewig aufbewahren”, zitiert Andrea Rump einen jiddischen Schriftsteller, der diese Zeilen kurz vor seinem Tod in einem Deportationslager verfasste. “Wir müssen dieses Vermächtnis und diese Schätze hüten.”
Die Mitglieder der Dresdner Jüdischen Gemeinde und deren zahlreiche Gäste können sich noch am gleichen Abend überzeugen, wie lebendig die jiddische Kultur ist … … der ganze Artikel als PDF
Von Tina Schneider, SZ 25. 10. 2004